Wenige Koranverse haben so viele Kontroversen angeregt, wie der Vers, der nach Meinung vieler - Muslime wie Nichtmuslime - das
Schlagen von Frauen erlaubt. Anlass für das Zentrum für Islamische Frauenforschung und Frauenförderung (www.zif-koeln.de) sich in einer neuen Publikation auf
knapp 100 Seiten mit diesem Vers zu beschäftigen. Die ausführliche Interpretation von 4:34 gibt zugleich die Gelegenheit, die patriarchale Koranauslegung zu hinterfragen und die Möglichkeiten
aufzuzeigen, die ein hermeneutischer Umgang mit dem Text des Koran für eine geschlechtergerechte Auslegung bietet.
Das ZiF (Zentrum für Islamische Frauenforschung und Frauenförderung) erläutert 4:34 wie folgt:
“Die Männer stehen ein für die Frauen, wegen dem womit Allah die jeweils einen vor den jeweils anderen ausgezeichnet hat, und
weil sie (als die wirtschaftlich Unabhängigen) aus ihrem Vermögen (Unterhalt und Versorgung) ausgeben. Darum sind loyale Frauen (Allah gegenüber) ergeben. (Sie sind) diejenigen, welche die
Geheimnisse (der Ehe, was nicht öffentlich gemacht wird und Außenstehenden verborgen bleiben soll), gemäß Allahs Weisung bewahren. Und wenn ihr annehmt, dass Frauen einen Vertrauensbruch
begehen, besprecht euch mit ihnen und (falls keine Veränderung eintritt) zieht euch (zunächst) aus dem Privatbereich zurück (meidet Intimitäten) und (als letztes) trennt euch von ihnen (adribuhunna).
Wenn sie zur loyalen Haltung zurückkehren, so sucht gegen sie keine Handhabe (um ihnen zu schaden). Wahrlich, Allah ist erhaben, größer (als alles vorstellbare).”
Ein einziges Wort und seine grosse Wirkung. Eine hermeneutische Betrachtungsweise zum Qur'an, Sure 4 Vers 34, mit Blick auf das Geschlechterverhältnis im Islam.
ZIF - Zentrum für Islamische Frauenforschung und Frauenförderung (Hrsg.) “Neben einer knappen Darstellung klassischer exegetischer Auslegungsmethoden zum Qur’an untersucht die Arbeit den
patriarchalen Blick auf eine frauen- und gesellschaftsschädigende Auslegung am Beispiel eines Textes, durch den ‘familiäre’ Gewalt an Frauen häufig gerechtfertigt wird.
Sie zeigt den ‘blinden Blick’ auf die geschlechteregalitären Texte der Offenbarung.” hier bestellen >>
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