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Leben und Werk von al-Ghazâlî


von Silvia Al Saad

Hausarbeit zum Hauptseminar:”Die Autobiographie von al-Ghazali” am Fachbereich Arabistik, Freie Universität Berlin, SS 2000.

Inhalt

Einleitung

1. Jugend und Ausbildung

2. Die Auseinandersetzung mit der Philosophie

3. Die Auseinandersetzung mit der Bâtinîya

4. GhazâlĂ® und der Kalam 

5. GhazâlĂ®s Auseinandersetzung mit dem SĂ»fismus     

6. Ghazâlîs Leistungen

7. Chronologie

Literaturverzeichnis

Linktips

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al-Ghazali ĂĽber die Freundschaft

 

 

Inhalt

Einleitung             

1. Jugend und Ausbildung           

1.1. GhazâlĂ®s Skeptizismus          

2. Die Auseinandersetzung mit der Philosophie           

2.1. Die Entwicklung der Philosophie in der islamischen Welt          

2.2. GhazâlĂ®s Widerlegung der Philosophie           

 3. Die Auseinandersetzung mit der BâtinĂ®ya             

3.1. Die Entwicklung der Ismâ’îlĂ®yâ      

3.2. GhazâlĂ®s Streitschrift gegen die BâtinĂ®ya                        

4. GhazâlĂ® und der Kalâm       

4.1. Die Entwicklung des Kalâm         

4.1.1. Die Mu'tazila           

4.1.2. Die Aš'arĂ®ya           

4.2. GhazâlĂ®s Verhältnis zur Aš'arĂ®ya           

4.3. GhazâlĂ®s Kritik an den MutakallimĂ»n         

5. GhazâlĂ®s Auseinandersetzung mit dem SĂ»fismus           

5.1. Der SĂ»fismus           

5.2. GhazâlĂ®s Krise und sein Abschied aus Baghdâd           

5.3. GhazâlĂ®s Leben als SĂ»fĂ®           

5.4. Die Wiederaufnahme seiner Lehrtätigkeit und seine letzten Jahre      

 6. GhazâlĂ®s Leistungen          

 7. Chronologie           

 Literaturverzeichnis

 

Einleitung

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Einleitung

 

Es gibt wohl kaum eine andere muslimische Persönlichkeit, die in ähnlicher Weise wie GhazâlĂ® sowohl in der islamischen als auch in der westlichen Welt bewundert wird. Von den Muslimen mit dem Beinamen muhyi ad-dĂ®n (Wiederhersteller des Glaubens) versehen, manchmal sogar als der größte Muslim nach dem Propheten selbst bezeichnet, wird er von westlichen Wissenschaftlern "der originellste Denker und größte Theologe des Islâm"[1] genannt.  Er hat sich mit vielen Bereichen beschäftigt und BĂĽcher ĂĽber die verschiedensten Themen geschrieben, so daĂź es nicht möglich ist, ihn einer bestimmten Kategorie zuzuordnen:

“By far the most influential intellectual figure of the second half of the fifth/eleventh century, al-Ghazâlî defies categorization. Any attempt to label him as a theologian, a jurist, a philosopher, a political theorist, or a mystic is false and futile. He was one of those rare intellectuals who achieved an independent voice beyond particular sectarian and doctrinal discourses.” [2]

   Zu GhazâlĂ®s Zeit - wie zu fast allen Zeiten - gab es innerhalb des Islams ernste Spannungen und Gegensätze zwischen den Anhängern der verschiedenen Gruppen. Da war zum einen die Trennung zwischen Sunniten und SchĂ®'iten, die sich im östlichen islamischen Reich in der Gestalt der sunnitischen Seldschuken und der schĂ®'itischen Ismâ’îlĂ®ya gegenĂĽberstanden; da war die philosophische Bewegung des Neoplatonismus der Anhänger al-Fârâbis und Ibn SĂ®nâs, die eine Priorität der Vernunft gegenĂĽber der Offenbarung postulierten, und es gab die Auseinandersetzungen der verschiedenen theologischen Schulen innerhalb des sunnitischen Islams selbst, die sich oftmals so feindlich gegenĂĽberstanden, als wären sie nicht Angehörige der gleichen Religion. Die religiösen Gelehrten ('ulamâ') waren zu einem groĂźen Teil mehr mit den Annehmlichkeiten des Lebens als mit den geistigen und seelischen BedĂĽrfnissen der Gemeinde beschäftigt und verloren sich in juristischen und theologischen Haarspaltereien, die den Bezug zur Realität des Lebens zunehmend entbehrten. SchlieĂźlich gab es noch die Gruppe der SĂ»fĂ®s, die sich angesichts dieser äuĂźeren Schwierigkeiten der Kultivierung des inneren Lebens widmete und die persönliche Erfahrung Gottes suchte.

   Das umfangreiche Lebenswerk GhazâlĂ®s beinhaltet die Auseinandersetzung mit allen genannten Gruppen, und er hat in jedem dieser Bereiche entscheidende Spuren hinterlassen. Charakteristisch fĂĽr GhazâlĂ®s Arbeitsweise ist, daĂź er erst dann zu einer Beurteilung der jeweiligen Gruppe findet, wenn er der Meinung ist, daĂź er die Ansichten und Lehren seines GegenĂĽbers vollständig verstanden hat. In seiner geistigen Autobiographie al-Munqidh min ad-dalâl (Der Erretter aus dem Irrtum) [3] hat er diese Auseinandersetzung Revue passieren lassen. Ausgehend von seiner eigenen Suche nach der wahren Erkenntnis beschäftigt er sich mit den vier verschiedenen Gruppen, bei denen seiner Meinung nach die Wahrheit - wenn sie ĂĽberhaupt gefunden werden kann - zu finden sein muĂź. Diese vier Gruppen sind 1. die MutakallimĂ»n, 2. die Philosophen, 3. die BâtinĂ®ten [4] und 4. die SĂ»fĂ®s.

   Da dies die vier zentralen Themen in GhazâlĂ®s Leben sind, konzentriert sich auch die vorliegende Arbeit - neben den wichtigen biographischen Informationen - in Anlehnung an den Munqidh auf die Auseinandersetzung mit diesen vier Gruppen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, daĂź der Munqidh nicht als eine Chronologie des Lebens von GhazâlĂ® gelesen werden kann. Es handelt sich vielmehr um eine schematische Darstellung, welche die jeweiligen Themen, mit denen sich GhazâlĂ® beschäftigt hat, auch in eine bestimmte zeitliche Reihenfolge stellt, wobei es jedoch in der Realität Ăśberschneidungen gegeben haben muĂź: "It is primarily an intellectuell apologia, and for this reason his life has been treated in it schematically rather than chronologically."[5] Deshalb kann auch die Gruppe der MutakallimĂ»n, die GhazâlĂ® in seiner Autobiographie als erstes behandelt, in dieser Arbeit - aus GrĂĽnden der inneren Logik - an die dritte Stelle gesetzt werden.

   GhazâlĂ® hat im Laufe seines Lebens nach den Angaben seiner Zeitgenossen an die 100 BĂĽcher und Schriften verfaĂźt, so daĂź eine komplette Darstellung seines Werkes hier nicht möglich ist. Es werden jeweils nur solche Werke genannt und beschrieben, die fĂĽr ein Thema von größerer Bedeutung sind. Um die Auseinandersetzung GhazâlĂ®s mit den genannten Gruppen besser nachvollziehen zu können, werden den einzelnen Kapiteln jeweils einige Informationen ĂĽber die jeweilige Gruppe vorangestellt.

Teil 1: Jugend und Ausbildung

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[1] D. B. MacDonald:  Al-GhazâlĂ®, in: EI 1, ii, S. 154 b.

[2] Hamid Dabashi: "Historical Conditions of Persian Sufism during the Seljuk Period". In: Classical Persian Sufism: from ist Origins to Rumi ed. by Leonard Lewisohn, London: Khaniqahi Nimatullahi Publications 1993, S.145.

[3] Zitate aus dem Munqidh folgen der Übersetzung von Elschazlî. (Ghazâlî, Abû-Hâmid Muhammad ibn-Muhammad al-: Der Erretter aus dem Irrtum. Aus d. Arab. übers., mit e. Einl., mit Anm. u. Indices hrsg. v. 'Abd Elhamîd Elschazlî, Hamburg: Meiner 1988.) Zitate werden kenntlich gemacht durch die Angabe des Kurztitels (Der Erretter) mit Seitenzahl im laufenden Text. Angaben nach dem arabischen Text erfolgen ebenfalls im laufenden Text unter dem Kurztitel Munqidh (nach der Ausgabe von Farid Jabre, s. Literaturverzeichnis.).

[4] Es wird noch zu zeigen sein, daß die Aussage Ghazâlîs, auch bei dieser Gruppe die Wahrheit zu suchen, nicht wörtlich zu nehmen ist.

[5] W. Montgomery Watt: Islamic Philosophy and Theology. Edinburgh: University Press 1963, S. 117.

 

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